STANZA I - III

STANZA I - III

2013

22 × 84 × 22 cm

Stahl, Schlagschrift


STANZA spürt Zusammenhängen von Form und Inhalt, Betrachter und Objekt, Ordnung und Chaos nach. Was passiert, wenn Sprache den dreidimensionalen Raum betritt? Welche neue Lesarten, Widersprüche oder Überschneidungen ereignen sich in der Auflösung der gewohnten Textstruktur und wie verändert sich dabei die Annäherung des Betrachters? Löst man sich von textueller Linearität, Reihenfolge oder Eindeutigkeit, werden in der Zusammenschau der Textfragmente im Raum, dem Vor- oder Hintereinander, dem ständigen {durch die Interaktion des Betrachters bestimmten} Umbrechen der Zeilen immer neue Kombinationen und Verschiebungen erfahrbar.

So sind STANZA I—III poetische Agglomerate, in denen Sprache zwischen den Stahlstreben permutiert wie Lichtstrahlen in einem Kristall, gebrochen und wieder zusammen gesehen, repetiert, überblendet, verdichtet, aufgelöst. Der evolutionäre Modellcharakter der drei textuellen Körper ermöglicht das betrachtende Vergleichen von Phänomenen wie Prozessen inhaltlicher Verdichtung, sprachlicher Auflösung oder etwa Veränderungen der Entropie dichterer Formen.


STANZA I - III

2013 -

steel, punched letters


STANZA traces the correlations of form and content, contemplator and object, order and chaos. What happens, when words enter the threedimensional space? Which new readings, contradictions or interferences happen, when the habitual textual structure does not apply, in which way changes the approach of the observer? 

Once detached from textual linearity, succession or uniqueness, ever changing combinations and shifts emerge within visual synopses of textual fragments in space, their movement, breaking, drift and superposition {manipulated by the contemplator}. 


STANZA I—III are poetic agglomerates, language permutating between the steel bars likle reflections of light break in a chrystal, fragmented, reassembled, condensed, dissolved. 

Serving as models with an evolutionary character, the comparative view on the three textual objects allows reflections on phenomena like contentual concretion {emphasis}, linguistic dialysis, or changes of entropy in complicated forms.



I

Undirected, homogenous, static, STANZA I virtually circulates in itself, recur move-ments of the body, the handler and the text in a steady uniformity. Its hermetic poetry stays withdrawn. Labyrinth, enigma.



II

Incessantly restless, seesawing, swaying, STANZA II virtually needs a beholder, to stabilize. 

However, the dynamics of the form remain, forcing the handler into different positions, asking to be balanced, dreamlike becoming a rotating spindle between two hands. With the same febrile instability the text flashes between the poles, reverts, iridesces between insides and outside, dream and actuality.



III

...

I

Ungerichtet, homogen, ruhend, kreist STANZA I gleichsam in sich selbst, wiederholen sich die Bewegungen des Körpers, des Betrachters und des Textes in stetiger Gleichförmigkeit. Seine hermetische Poesie bleibt verschlossen: Labyrinth, Enigma.



II

In ständiger Unruhe, schwankend, kippend, braucht STANZA II förmlich den Betrachter, um in eine stabile Lage zu kommen. Die Dynamik der Form jedoch bleibt erhalten, zwingt den Betrachter verschiedene Positionen einzunehmen, lädt zum balancieren ein, wird STANZA zur kreiselnden Spindel zwischen den Händen. Mit der gleichen fiebernden Instabilität blitzen die Texte zwischen den Polen hin und her, kehren sich um, irisieren zwischen Innen und Aussen, Wirklichkeit und Traum.



III

...